Gesellschaft

Ist die Frauenquote der Frauen würdig?

Unsere Bundeskanzlerin musste sich am 8. März zum Internationalen Frauentag – übrigens als Initiative sozialistischer Frauen vor dem Ersten Weltkrieg ins Leben gerufen – äußern: „Es kann nicht sein, dass Frauen unsere Gesellschaft maßgeblich tragen und gleichzeitig nicht gleichberechtigt an wichtigen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beteiligt sind.“[1]

Ist das wirklich so?

Ich bin da grundsätzlich anderer Meinung und verweise zunächst darauf, dass die höchsten Positionen in Europa mit Frauen besetzt sind (Madame Lagarde als Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Ursula von der Leyen als  Präsidentin der EU-Kommission), dass wir von einer Frau als Bundeskanzlerin geführt werden, dass es  Ministerpräsidentinnen in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern gibt, zahlreiche Oberbürgermeisterinnen, wie zum Beispiel in Aachen und Augsburg und so weiter und so fort.

„Frauen sind in unserem Land seit geraumer Zeit absolut gleichgestellt. Sie haben die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten wie Männer, und keine wird daran gehindert, sich politisch zu engagieren. Keine Frau wird nicht auf einen Listenplatz gewählt, weil sie eine Frau ist. Ich verstehe es daher nicht, warum es ein Problem sein soll, dass Männer in Parlamenten und politischen Ämtern überrepräsentiert sind. Mir ist es absolut egal, wenn die Liste einer Partei mit acht Männern und einer Frau besetzt ist. Es kommt auf die Politik an, die diese Personen vertreten und nicht darauf, dass im Parlament beide Geschlechter gleichermaßen vertreten sind. Zwangsmaßnahmen wie verbindliche Quoten sind also nicht nur sinnlos, sondern schädlich, da sie Männer diskriminieren. Frauen erhalten dann Positionen, weil sie Frauen sind. Männer können sich anstellen, wie sie wollen, sie erhalten diese Positionen nicht.“ Jede „Quotenfrau“ müsste sich eigentlich schämen, auf einem Posten zu sitzen, nur weil sie Frau ist. „Daher sind Quoten einer Demokratie unwürdig, und Menschen, die sie fordern, treten die Werte des Grundgesetzes mit Füßen“.

So Benno Lüders, Dresden, als Leserbriefschreiber in der FAZ vom 6.3. 2021.

Und ich habe dem nichts hinzuzufügen.

Dr. Axel Glöggler

[1] Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. März 2021

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